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Mittwoch, 6. Juni 2018

Fliegen können

Jeder hat solche Träume. Wie ein Vogel in die Luft schwirren, über Berge und Täler gleiten. Mit den Schwalben um die Wette fliegen. Wie schön das wäre.

Auch ich träumte als Kind vom Fliegen. Nur gab es in meinen Träumen keine Schwalben und keine Mauersegler, nicht mal Schmetterlinge. Ich flog in meinen Träumen immer als gemeine Stubenfliege in unserer Küche herum. Da war nichts mit über Berg und Tal gleiten.
Statt dessen vergnügte ich mich an einem verkrümelten Butterkuchen oder an einem Glas abgestandener Limonade. Ich schleckte an der Marmelade oder nahm einen Happen von einer Mohnschnecke. Ja, Mohnschnecken, die mochte ich als Kind schon und das ist bis auf den heutigen Tag so geblieben.

Auch wenn ich mir ganz fest vornahm, diesmal keine Stubenfliege zu sein. Kaum schwang ich mich in die Luft, wurde ich wieder zur Stubenfliege. Es gab kein Entrinnen, das war mein Schicksal.

Wenn ich im Gras lag, in die Weiten des Himmels schaute und neidisch auf die Wolken war, sah ich meine Träume, die ich nie träumen durfte. Ich sah dem Turmfalkenpärchen beim Kunstflug zu. Spätestens dann setzte sich eine lästige Mücke auf meine Nase und aus war der Traum.

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